Rückblick auf eine ganz besondere Saison

„Ich bin gleichermaßen erstaunt und begeistert, wie viele Menschen aus der Region sich im Museumsdorf Hösseringen auf die verschiedenste Weise, aber immer mit Begeisterung und Liebe zur Sache, einbringen!“ Selbst Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm war überrascht, um wie viele Personen das Museumsteam in den vergangenen Jahren gewachsen ist. Kein Wunder, sind die Ehrenamtler und Honorarkräfte ja in der Regel auf Veranstaltungen unterwegs, machen Führungen, bereiten Kurse vor oder bringen sich in Ausstellungsvorbereitungen ein. In der großen Gruppe beieinander trifft man sie selten. Nur einmal im Jahr sind fast alle da: zur Weihnachtsfeier. Die bietet Gelegenheit, sich kennenzulernen, auszutauschen, zu fachsimpeln oder einfach nur gemütlich zu klönen, so wie dieser Tage in der Museumsgaststätte. „Sie alle bereichern das Museum und machen unsere vielfältigen Angebote erst möglich“, betonte Brohm, der in seinem Rückblick über ein besonders aufregendes Jahr berichtete. Insbesondere die Arbeiten am Filmprojekt über den kurzen und heftigen Ölboom in der Heide griffen in den Museumsalltag ein. „Wir hatten einen beträchtlichen Aufwand, aber es hat sich gelohnt“, so der Museumsleiter. Ab dem 22. Dezember ist die Serie „Schwarzes Gold“ in der ARD-Mediathek abrufbar. Im ersten Programm wird sie am 29. Dezember ab 20:15 Uhr ausgestrahlt. „Wir hoffen sehr auf gute Einschaltquoten. Auch auf diese Weise können wir das Museum unterstützen. Die Serie wird sicher viele Menschen auf einen Museumsbesuch neugierig machen“, so Brohm.

Ein weiteres Großprojekt begann mit dem Wiederaufbau des Hauses „Timm“ aus Linden. Die Hofstelle zwischen Schweinestall und Wagenschauer sieht jetzt ganz anders aus und Baustellenfahrzeuge und große Kräne, Bauarbeiter und Handwerker sorgten für eine ungewöhnliche Geräuschkulisse. Im nächsten Jahr wird es hier aber erst einmal ruhiger: Die Baustelle wird für ein Jahr ruhen, das Gebälk muss sich setzen, der Tipp hierfür kam von den Kollegen des Freilichtmuseums Cloppenburg.

Und nicht zu vergessen: Am 31. August feierte das Museumsdorf seinen 50. Geburtstag. Nach der Jubiläumsfeier erntete das Team jede Menge positive Rückmeldungen. „Wir sind ein vereinsgetragenes Museum, welches durch seine Mitglieder und viel ehrenamtliches Engagement lebt. Das haben wir mit unserem Fest sehr deutlich gemacht. Unser Museum ist für alle da“, zog der Museumsleiter Bilanz.

Entspannung wird es im Museumsbetrieb aber nicht geben, denn die Pläne für die neue Saison sind vielfältig. Eine Handpuppen-Ausstellung ist ebenso geplant wie eine Fahrzeugpräsentation. In der Ausstellungshalle werden landwirtschaftliche Fahrzeuge aus den Magazinen Einzug halten und sicher nicht nur Technik-Fans begeistern. Auch das Thema Dreharbeiten soll mit einer Ausstellung noch einmal lebendig werden.

Einen Grund zur Freude bietet auch die Museumsgastronomie im „Alten Speisesaal“. Pächterin Ursula Kaschube blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück und hat schon jede Menge frische Ideen für das nächste Jahr.

Christine Kohnke-Löbert