Originale Substanz hat den höchsten Stellenwert beim Wiederaufbau.
Das Museumsdorf Hösseringen wurde auf einem zuvor unbebauten Areal in Nachbarschaft des Schootenwaldes errichtet. Vor der Wiederaufforstung von weiten Teilen der Lüneburger Heide erstreckte sich hier eine Heidefläche. Alle Gebäude der heutigen Dorfanlage wurden nach Hösseringen transloziert, sie stehen also nicht mehr an ihrem ursprünglichen Standort. Damit ein Gebäude auch nach seiner Umsetzung – und damit dem Herauslösen aus seinem gewachsenen regionalen Zusammenhang – dennoch als historisches Dokument erhalten bleibt, geht dessen Ab- und Wiederaufbau eine akribische wissenschaftliche Dokumentation voraus. Hierzu gehört neben den bauhistorischen Forschungen auch die sozialgeschichtliche Einordnung durch Sichtung von Archivmaterial sowie die Befragung von Gewährspersonen.
Im Rahmen des Wiederaufbaus hat die originale Substanz den höchsten Stellenwert und wird soweit möglich erhalten, beschädigte Bauteile werden behutsam restauriert und Fehlendes ergänzt. Da die Gebäude nach ihrem Wiederaufbau Teil der Gesamtkonzeption des Museumsdorfes sind, wird für jedes Gebäude entschieden, welcher charakteristische Zeitschnitt gewählt werden soll. So ist nicht immer der älteste Zustand zu sehen, oftmals zeigen die Gebäude verschiedene Entwicklungsphasen des ländlichen Bauens auf.
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