Geschichte des Museumsdorfes
Im März 1975 gründeten heimatgeschichtlich engagierte Einwohner aus dem Landkreis Uelzen den „Verein Landwirtschaftsmuseum Lüneburger Heide am Landtagsplatz zu Hösseringen e.V.“ und schufen damit die Voraussetzungen für den Aufbau des Museumsdorfes, welches seither mit öffentlicher Förderung ausgebaut worden ist. Es entstand ein ländliches Regionalmuseum, das alljährlich etwa 30.000 Besuchern die Kulturgeschichte der Lüneburger Heide in lebendiger und anschaulicher Form vermittelt.
Umgeben ist das Museumsdorf von großen Waldungen, die zumeist erst seit der Aufforstung der Heideflächen vor ca. hundert Jahren aufgewachsen sind. Das Freigelände des Museums umfasst ca. 13 Hektar (130 000 m²). Ein Mischwald zeigt die natürliche Vegetation vor der Entstehung der großen Heideflächen. Die angrenzende Heide mit einem Außenschafstall spiegelt das Landschaftsbild wider, wie es seit dem Mittelalter für die Lüneburger Heide charakteristisch ist.
In den Jahren von 1977 bis 1993 erhielt das Museumsdorf im Wesentlichen seine heutige Gestalt. Die überwiegende Mehrzahl der inzwischen insgesamt 30 Gebäude wurde in dieser Zeit in das Museum umgesetzt und das Gelände erhielt durch verschiedene Anlagen sein jetziges Aussehen. So wurde beispielsweise ein Dorfteich angelegt, Flechtzäune, eine Feldsteinmauer und eine kleine Baumschule mit alten Obstsorten vervollständigen die Anlage.
Die Liste der Gebäude reicht vom imponierenden Hallenhaus des Brümmerhofes über Wagenremise und Feuerwehrhaus bis hin zum freistehenden Plumpsklo. Die Gebäude sind zu einem regionaltypischen Haufendorf und einer Einzelhofstelle zusammengefasst. In den eingerichteten Gebäuden wird das ländliche Wohnen und Arbeiten der Zeit von 1600 bis 1950 der Heideregion dargestellt.
In Ausstellungen werden Imkerei, Schafhaltung, Spinnen, Weben und Schmieden dargestellt. Eine Sägerei und Stellmacherei vermitteln weitere Einblicke in ländliche Arbeitsbereiche. Bäuerliche Hausgärten, Schweine im Auslauf am Schweinestall, sowie Schnucken auf der Heidefläche vervollständigen das dörfliche und ländliche Bild.
In der großen Ausstellungshalle sind auf etwa 450 m² jährlich wechselnde Ausstellungen zur Kulturgeschichte der Lüneburger Heide zu sehen.
In der bundesweit einzigartigen Ausstellung „Steinreiche Heide“ wird die Verarbeitung von Findlingen thematisiert und eine erstaunlich breite Palette an Nutzungsmöglichkeiten dieses eher unscheinbaren Materials gezeigt. Hier ist auch ein Großsteingrab zu sehen. Auf dem Heide-Entdecker-Pfad werden auf 19 Stationen die Nutzung und Pflege der Heide zur Zeit der Heidebauernkultur sowie die für Heideflächen typische Tierwelt vorgestellt.
Daneben werden kleinere Ackerflächen mit alten Kulturpflanzen wie Buchweizen, Flachs, Roggen, Topinambur (Süßkartoffel), Kartoffeln und Rüben bestellt.
Im Jahr 2010 wurde ein neues Eingangsgebäude mit moderner Technik und Infrastruktur sowie Museumsladen eingeweiht. Es dient zudem als außerschulischer Lernort und Stätte für Tagungen und Seminare.
Der Aufbau des Museumsdorfes ist damit jedoch noch längst nicht abgeschlossen. Privater Einsatz und ehrenamtliches Engagement sind bis heute ein wichtiger Motor für die Arbeit und den weiteren Aufbau des Museumsdorfes geblieben.