In den 1820er-Jahren entwickelte der Arzt und Instrumentenbauer Bernhard Heine (1800–1846) eine neuartige Knochensäge. Das Besondere: Mit dem um eine Schiene laufenden Sägeblatt hatte er das technische Prinzip der Kettensäge erfunden. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden Kettensägen in der Forstwirtschaft eingesetzt. Hundert Jahre nach Heine konstruierte der Erfinder Emil Lerp (1886–1966) die „Dolmar Typ A“ die erste benzinbetriebene Kettensäge. Mit ihrer Markteinführung im Jahr 1928 wurde die Motorisierung der Waldarbeit entscheidend forciert.
In der neuen Sonderausstellung „Guter Schnitt! – Die Evolution der Motorsäge“ zeichnet das Museumsdorf Hösseringen die internationale Entwicklungsgeschichte der Ketten- und Motorsägen von ihren Anfängen bis ins 21. Jahrhundert nach. Zu den gezeigten Maschinen zählen seltene Objekte wie eine Zweimannkettensäge der Firma „Rinco“ (1929) oder der sogenannte „Witwenmacher“ des australischen Herstellers „Hargan“ (1948).
Die Ausstellung wird vom 30. April 2024 bis zum 27. Oktober 2024 zu besichtigen sein. Wer die Kettensägen in Aktion sehen möchte, ist zum Internationalen Kettensägentreffen eingeladen. Am Wochenende vom Freitag, 10. Mai bis zum Sonntag, 12. Mai kommen die internationalen Größen der Szene zusammen, tauschen sich aus und führen ihre Maschinen vor.