411 Zugänge für Museumssammlung
Die Sammlung des Museumsdorfes ist seit dem vorigen Jahr um 411 Objekte reicher. Es handelt sich dabei fast komplett um Sachspenden. Dies teilte Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm jetzt mit. Das Budget für den Ankauf von Sammlungsgegenständen sei sehr begrenzt, aber die Unterstützung aus der Region weiterhin groß. Doch auch beim Sammeln müsse genau geschaut werden, nicht jedes „alte“ Objekt sei per se interessant für die Museumssammlung. „Wir sammeln Dinge, die in der Lüneburger Heide entstanden oder hier benutzt worden sind“, so Brohm. Denn dies passe zur Ausrichtung des Landwirtschaftsmuseums, welches sein Arbeits- und Forschungsgebiet in der Lüneburger Heide verortet. Zudem müssen die Sammlungen fachgerecht untergebracht und betreut werden.
In Sachen Betreuung und Digitalisierung ist das Museumsdorf seit dem vorigen Jahr einen großen Schritt weitergekommen: Ein neues Programm für die zahlreichen Datensätze konnte angeschafft werden. „Wir hatten bereits etwa 75.000 Datensätze angelegt und unser bisheriges Programm ist an Grenzen gestoßen“, so der Museumsleiter. Man habe sich entschlossen, das Inventarisierungsprogramm „Kuniweb“, welches das Land Niedersachsen zur Verfügung stellt, zu nutzen. Das cloudbasierte Programm kann für ein schmales Budget verwendet werden, die bisherigen Datensätze sind bereits übertragen.
Eines der neuen Sammlungsstücke ist die kleine Geige von Heinrich Niebuhr. Dieser lebte als Landwirt und Zimmermann in Alt-Isenhagen bei Hankensbüttel. Der künstlerisch begabte Niebuhr lernte als Autodidakt musizieren und betätigte sich als bildender Künstler. Laut familiärer Überlieferung soll er mit weiteren Instrumenten bäuerlicher Herkunft vor dem Ersten Weltkrieg „über die Dörfer gezogen“ sein, um auf Hochzeiten, Dorffesten und anderen Feiern aufzuspielen, unter anderem im Alt-Isenhagener Gasthaus „Drangmeister“.
Die Sammlungen des Museumsdorfes sind in mehreren Magazinen dezentral untergebracht. Demnächst soll ein Magazin, in dem insbesondere große Landmaschinen untergebracht sind, saniert werden. Hierfür bemühen sich die Museumsmitarbeiter derzeit um Fördergelder.
Christine Kohnke-Löbert