Wo der Osterhase die Löffel hat
„Wer von Euch hat zuhause Hasen?“ Kleine Kinderhände schnellen in die Höhe, aufgeregt erzählen die Kinder von den kuscheligen Tieren, die sie zuhause versorgen. Aber ob das wirklich Hasen sind? Nun kommt Unsicherheit auf. Die aber wird schnell ausgeräumt an diesem Nachmittag im Museumsdorf. Fünf Kinder und ihre Eltern und Großeltern haben sich bei launenhaftem Wetter wacker auf den Weg nach Hösseringen gemacht, um an einer Führung rund um den Osterhasen teilzunehmen. Naturmentorin Verena Roth wartet mit jeder Menge Informationen über Hasen und Kaninchen – und natürlich über das bevorstehende Osterfest – auf und vermischt handfeste Kenntnisse über die körperlichen Eigenheiten beider Arten mit sagenhaften Überlieferungen rund um regionale Osterbräuche sowie das christliche Fest. Spielerisch lernen die Kinder, wo der Hase die Löffel hat und wieso er eine Blume trägt. Und hat das Kaninchen zur Feier des Tages eine Bernsteinkette um? Natürlich nicht, der Bernstein steht für die bernsteinfarbenen Augen des Feldhasen. Wer seinen Kaninchen zuhause schon einmal tief in die Augen geschaut hat, wird wissen, dass diese schwarze Augen haben. Oder auch rote.
Von Haus zu Haus zieht der kleine Trupp und immer wieder legt die Kindheitspädagogin aus Steinhorst unterhaltsame Pausen ein, um das Thema Hase und Ostern weiter zu vertiefen. Wieviel wiegen die Tiere und warum ist der Hasenschwanz unten weiß? Und warum ist der Deutsche Riese, den die Kinder von zuhause kennen, noch schwerer als ein Feldhase? Nur als Verena Roth den Kindern neben dem flauschigen Pelz auch eine Hasenpfote zeigt, meint ein kleines Stimmchen, dass das für den Hasen aber blöd sei. Auch dies erklärt die Naturmentorin kindgerecht, ebenso wie die Sage vom Meister Lampe und warum das Osterei ein Symbol für die Auferstehung Jesu geworden ist. Und als sie allen Gästen die Kaninchen-Leibspeise, ein Gänseblümchen, zum Kosten anbietet, wird gerne probiert. Auch Mia und Liv, die mit Mama Susanne Rirnat gekommen sind, lassen es sich schmecken. Die drei sind extra aus Hannover angereist, um sich im Museumsdorf auf das Osterfest einzustimmen. Im Brümmerhof erfahren sie vom Leben der Menschen unter einem Dach mit ihren Tieren. Und im Backhaus wird erzählt, warum zum Osterfest das Osterlamm gebacken wird. Selbstverständlich kommt auch das Ei nicht zu kurz und als sich alle ein buntes Osterei zum Mitnehmen aussuchen dürfen, ist die Freude groß.
Christine Kohnke-Löbert