„Viel gelernt über Gemeinschaftssinn und Werte“
Für den Eröffnungstag hat es nicht ganz gereicht, aber inzwischen hat er einen Ehrenplatz gefunden: In einem Brief mit einem sehr persönlich gehaltenen Grußwort ehrt der ehemalige Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Horst Köhler, die neue Sonderausstellung im Museumsdorf Hösseringen, die unter dem Titel „Jugend in Bewegung – von Wandervögeln und Pfadfindern“ die Geschichte der Jungend- und Wanderbewegung von ihren Anfängen bis heute vorstellt.
„In meiner Zeit bei den Pfadfindern habe ich viel gelernt über Gemeinschaftssinn und Werte, über die Natur und die Menschen, aber auch über mich selbst und meine eigenen Fähigkeiten und Grenzen. Es war eine prägende Zeit und ich denke auch heute noch gern an sie zurück“, schreibt der Bundespräsident a.D. und wendet sich dabei direkt an die Besucher der Ausstellung.
„Ich wusste, dass Horst Köhler selbst Pfadfinder gewesen ist“, erzählt Museumsmitarbeiter und Kurator Philipp Ramünke, der die Ausstellung konzipiert und umgesetzt hat. Ramünke ist – ebenso wie Horst Köhler – selbst ehemaliger Pfadfinder und der Wanderbewegung immer verbunden geblieben. So lag es nahe, den Politiker um einen „Wander“-Gruß nach Hösseringen zu bitten. Der prompt kam – versehen mit ganz privaten Erinnerungen Horst Köhlers: „Vor inzwischen mehr als 50 Jahren war ich selbst Pfadfinder und zog voll Abenteuerlust und Neugier mit einem Stamm in die Welt hinaus. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Fahrrad-Ausflüge in den Welzheimer Wald, an eiskalte Nächte und die vergeblichen Versuche, den Schlafsack in einem im Feuer gewärmten Backstein zu beheizen…“
Vielleicht schafft der Altbundespräsident ja auch noch einen Besuch im Museumsdorf Hösseringen und kann dann weitere Erinnerungen aufleben lassen. Eingeladen ist er jedenfalls.
Christine Kohnke-Löbert