Aus Nordrhein-Westfalen und Sachsen kommen viele Gäste
Mit 24.124 Besuchern im Jahr 2022 kann das Museumsdorf Hösseringen auf eine gute Saison zurückblicken. Dies teilte Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung, die unter der Leitung des Vereinsvorsitzenden Jörg Hillmer im Hotel „Deutsche Eiche“ in Uelzen stattfand, mit. 10.450 Besucher konnten an den Veranstaltungstagen begrüßt werden, mit 13.674 Gästen ist das Museumsdorf aber auch an den „normalen“ Öffnungstagen gut besucht. Im Vergleich zum Jahr 2021 stieg die Gesamtbesucherzahl um mehr als 4000, zu den Veranstaltungstagen waren in 2021 insgesamt 6.620 Gäste gekommen. Die Abfrage nach der Herkunft ergab, dass die Besucher des Museumsdorfes aus der gesamten Bundesrepublik kommen, mit deutlichem Schwerpunkt auf Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Niedersachsen. Besucher aus dem Landkreis Uelzen machen insgesamt 35,9 Prozent aus, ein Umstand, der zeigt, wie sehr das Museumsdorf in der Region verwurzelt ist. Die meisten ausländischen Gäste kommen aus den Niederlanden, ihr Gesamtanteil beträgt 2,3 Prozent. „Das Museumsdorf ist nach der Therme in Bad Bevensen das wichtigste Ausflugsziel des Landkreises Uelzen“, betonte der Museumsleiter, der im Anschluss an die Zahlen die Pläne für die neue Saison vorstellte.
Zwei neue Sonderausstellungen werden das Ausstellungsangebot im neuen Jahr ergänzen: Zum einen wird es um die Pfadfinder gehen, deren Geschichte unter dem Titel „Jugend in Bewegung – Von Wandervögeln und Pfadfindern“ vorgestellt werden soll. Außerdem wird die Gruppenausstellung im Rahmen des Vergabeverfahrens für den Kunstpreises des Lüneburgischen Landschaftsverbandes im Museumsdorf gezeigt.
Eine Überarbeitung und Neugestaltung wartet auf die Ausstellung „Steinreiche Heide“, die, flankiert von dem einen Findling tragenden Riesen sowie dem Großsteingrab aus Lehmke, seit Jahren auf dem Außengelände ihren Platz hat.
Größtes bauliches Projekt für 2023 ist der Beginn des Wiederaufbaus des Hauses aus Linden, eines niedersächsischen Hallenhauses, welches 1983 abgebaut wurde und seither eingelagert ist. Zudem wird die Dachreparatur am Hofschafstall aus Linden fortgesetzt. Insgesamt 230.000 Euro sind für diese Maßnahmen im Haushalt eingeplant. Für den laufenden Museumsbetrieb rechnet Schatzmeister Jan Dammann mit Einnahmen in Höhe von 238.900 Euro. Hinzu kommt der um 55.000 Euro erhöhte Zuschuss des Landkreises Uelzen in Höhe von insgesamt 577.300 Euro. Darin enthalten sind 12.300 Euro von der Bürgerstiftung Uelzen. Dennoch rechnet das Museumsdorf, auch angesichts steigender Energiepreise, in diesem Jahr mit einem Defizit von etwa 17.000 Euro, welches komplett aus Rücklagen abgedeckt ist. Um weiteren Kostensteigerungen im Energie- und Bausektor sowie der allgemeinen Inflation zu begegnen, habe man sich entschlossen, den Eintrittspreis um einen Euro zu erhöhen, so Dammann. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Vereinsmitglieder können das Museumsdorf weiterhin kostenfrei besichtigen.
Christine Kohnke-Löbert