Lichter für das Weihnachtsfest
Eine Stunde lang hat Elsa-Marie Hobein gebraucht, bis ihre Kerzen dick genug zum Mitnehmen waren. Aber die Zeit ist ihr nicht lang geworden, gab es doch eine Menge zu sehen und zu lernen in der großen Diele des Brümmerhofes im Musemsdorf Hösserigen. Dort fand in diesem Jahr das „Lichte stippen“ mit Georg Zaja aus Bienenbüttel, der in diesem Jahr tatkräftige Unterstützung von seinem Sohn Timotheus hatte, statt. Im Kötnerhaus, wo der Kerzenkundler sonst seine Lichterwerkstatt aufgebaut hatte, wurde nämlich gekocht und geschnippelt und das Herdfeuer angefacht. Für Familie Hobein, die aus Immenhausen bei Kassel gekommen waren, um „die regionalen Unterschiede im Fachwerk zu erkunden“, war es gerade das rege Treiben im Freilichtmuseum, welches sie angesprochen hat. „Es ist schön, dass wir so viel anfassen und mitmachen können“, fassen sie zusammen und warten ruhig ab, bis Elsa-Marie ihre Kerzen fertig hat.
Emil und Matthies sind noch nicht soweit, sie schneiden erst einmal die „Nasen“ von ihren Kerzen ab. Diese kommen anschließend wieder in den Topf mit dem heißen Wachs, um neue Kerzen daraus zu machen. Die beiden Jungs sind mit ihren Familien extra mit Bahn und Bus aus Hannover gekommen, um beim Lichtestippen mitzumachen: „25 Personen und ein Hund“, schallt es aus der Gruppe. Lärm und Hektik der Großstadt hat man hinter sich gelassen und genießt die Ruhe und Langsamkeit bei der traditionellen Arbeit. Gerade machen sich die Kinder auf, um mit ihren Kerzen eine große Runde um den Brümmerhof zu laufen, und Matthies freut sich schon darauf, seine Kerze lila zu färben. Weihnachten soll sie entzündet werden.
Christine Kohnke-Löbert
Lichtestippen