Die Ente lockt wieder
Viele Jahre hat sie im Museumsdorf Hösseringen ihren Dienst getan, nun musste sie erneuert werden – die Ente, die auf der Wolfsfalle im Freigelände des Museumsdorfes die vierbeinigen Jäger anlocken soll. Selbstverständlich handelt es sich nicht um eine lebende Ente, sondern um eine hölzerne Attrappe. In Anlehnung an historische Wolfsfallen, die in unserer Region früher verbreitet waren, wurde das hölzerne Tier mittels eines Wagenrades auf einen Pfahl „gesetzt“. Darunter befindet sich eine Grube, in die der Wolf beim Versuch, die verängstigte Beute zu fassen, fallen sollte. Solche Fallgruben waren in früheren Jahrhunderten überall in der Lüneburger Heide in Gebrauch, denn wie überall in Europa wurden Wölfe auch hier mit allen erdenklichen Mitteln gejagt. Dies belegen zahlreiche Flurnamen. So weist der Flurname „Wolfswinkel“ bei Hösseringen auf einen alten Wolfswechsel hin. Mit der „Wolfskuhle“ in Suderburg ist der Platz für eine Fallgrube überliefert. Um die Wölfe anzulocken, wurde mit Aas eine Duftspur zur Falle gelegt. Hier war ein lebendes Tier als Köder angebunden. Die gefangenen Wölfe wurden in der Grube getötet oder lebend geborgen und anschließend auf fürstlichen Jagden zu Tode gehetzt. Spätestens um 1800 war der Wolf nach Jahrhunderten der Verfolgung als heimische Tierart in Niedersachsen ausgerottet. Seit einigen Jahren leben wieder einige Wolfsrudel in unserer Gegend.
Neben der Ente wurden auch Pfahl und Wagenrad der Wolfsfalle erneuert, so dass nun – in Sichtweite des historischen Außenschafstalles – Besucherinnen und Besucher auch diesen Aspekt der ländlichen Lebensweise in der Lüneburger Heide kennenlernen können. Selbstverständlich handelt es bei der Wolfsfalle im Museumsdorf lediglich um einen Nachbau zur Anschauung, der nicht für die „wirkliche“ Wolfsjagd geeignet ist.