Wie Lebensmittel hergestellt wurden
Das Kartoffelroden ist jedesmal der Hit beim Erntedank- und Kartoffelfest im Museumsdorf Hösseringen. Und so warteten am Sonntag Eltern und Kinder ungeduldig auf Jarek Kosielo, der den kleinen Trecker mit dem altmodischen Roder über den Acker steuerte. Der Museumsmitarbeiter war ein wenig in Verzug geraten, weil er mit dem Trecker zunächst noch die große Standard-Dreschmaschine in Gang setzen musste. Dann aber ging es los und eine große Schar eifriger Sammler folgte ihm auf dem Fuße – oder besser den Rädern des Roders. Unter ihnen Benne Kreykenbohm, der ganz erstaunt auf die roten Knollen schaut. „Rote Kartoffeln habe ich noch nie gesehen,“ meint er und hält stolz einen prall gefüllten Sack in die Höhe. Der Vierährige aus Hannover ist mit seinen Eltern im Urlaub in der Heide. „Wir wünschen uns daraus Kartoffelbrei“, ist er sich mit Bruder Tamme einig. Auch Mama Mirja ist begeistert von den vielfältigen Aktionen. „Es wird sehr viel für Kinder angeboten“, freut sie sich. „Es ist schön, dass sie hier sehen können, wir früher gearbeitet wurde und wieviel Mühe die Menschen hatten. Und auch, wie gut es uns heute geht. Das ist nicht selbstverständlich.“
Organisiert wurde das Erntedank- und Kartoffelfest wie in jedem Jahr gemeinschaftlich von der Landjugend des Kreises Uelzen und dem Team des Museumsdorfes. Und so wurden die zahlreichen Besucher nicht nur mit einem freundlichen Gruß, sondern zudem mit einem rotbackigen Apfel begrüßt. Im Einsatz an den Apfelkisten sind Marten Eggers, Leonie Kofahl, Clara Strampe und Theresa Pietsch. „Es ist gut, dass wir als Landjugend Gelegenheit haben, Präsenz zu zeigen“, sagt Marten und rät den Besuchern zu einem Trip ins große Kuchenzelt. Auch um den liebevoll geschmückten Altar im Brümmerhof haben sich die Jugendlichen gekümmert. Den Gottesdienst im Brümmerhof hielt Pastor Mathias Dittmar aus Suderburg.
Vorher und nachher werden Pellkartoffeln aus dem großen Dämpfer geschält, es wird mit Kartoffelstempeln gedruckt und die Melkziege gemolken. Es wird geschrotet und gehäckselt und am Göpel ist Familie Kassebaum mit den Norwegern Calluna Marley und Freya im Einsatz.
Auch Helga Schmidt und Lutz Hilfebrandt aus Sachsen-Anhalt haben ihren Urlaub auf dem Hösseringer Campingplatz für einen Besuch des Museums genutzt. „Es ist gut, dass gezeigt wird, wie Lebensmittel hergestellt wurden, viele Kinder wissen das gar nicht mehr“, sind sie sich einig.