Ab Sonntag wird geköhlert!
Am Sonntag, 2. September beginnt bei uns im Museumsdorf der Aufbau eines Kohlemeilers. Unter Leitung des Archäologen Dr. Arne Paysen wird der Meiler mit Holz, das im Freigelände des Museumsdorfes geschlagen worden ist, aufgebaut und in Brand gesetzt. Der Meiler glüht anschließend eine Woche lang. Museumsbesucher können zuschauen und Dr. Paysen gerne ansprechen.
Köhlerhütte um 1935
aus: Rolf Hillmer, Köhler in der Lüneburger Heide,
Suderburg 1999
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Am Freitag, dem 7. September findet von 15 bis 17 Uhr eine Themenführung über die Geschichte der Köhlerei in der Lüneburger Heide statt. Dr. Arne Paysen wird über diesen wichtigen und dennoch wenig beachteten Handwerkszweig der frühen Neuzeit berichten. Köhler waren Außenseiter und galten als schmutzig, ungebildet und kauzig, weshalb man ihre Gegenwart mied. Heute geben alte Köhlerstellen einen faszinierenden Einblick in die Forst- und Waldgeschichte, lassen so manche Schriftquelle in anderem Licht erscheinen und sind weitaus spannender, als man vermuten würde.
Aufschichten eines Meilers im Klosterforst Niebeck
aus: Rolf Hillmer, Köhler in der Lüneburger Heide,
Suderburg 1999
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Köhlerei gab es nicht nur im waldreichen Harz, sondern sie war auch in der Lüneburger Heide weit verbreitet. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts gab es beispielsweise im Klosterforst Niebeck eine Köhlerhütte, ebenso bei Hösseringen und Bad Bevensen. Der Kohlebedarf der Schmieden sowie von Handwerk und Industrie war damals so groß, dass Holzkohle in großen Mengen produziert werden musste. Nicht weit von Ellerndorf wurde noch während des Zweiten Weltkrieges in sechs Erdmeilern Holzkohle für Kraftfahrzeuge der Firma Rheinmetall hergestellt – aus Mangel an Kraftstoff. Inzwischen ist diese alte Arbeitsweise jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten.