Studierende entkusseln Heidefläche
Theorie und Praxis im Museumsdorf
Besuch von 24 Studierenden des Studiengangs Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover hatte das Museumsdorf Hösseringen kürzlich. Im Rahmen einer Exkursion, begleitet und betreut durch Dr.- Ing. Roswitha Kirsch-Stracke, die am Institut für Umweltplanung der LUH tätig ist und sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit mit historischen Kulturlandschaften und dörflichen Freiräumen beschäftigt, erkundeten die Studierenden zunächst das Museum, um anschließend auch
selbst Hand anzulegen.
Nach Ankunft der Gruppe hielt Dr. Rüdiger-Lutz Klein, ehemaliger Biologie – und Geographielehrer des Lessing Gymnasiums Uelzen sowie langjähriges Planungsgruppenmitglied des Museums, einen Vortrag über die Geschichte und Entwicklung des Museums sowie dessen Organisation und Arbeit.
Anknüpfend an diesen Einstieg erhielten die Studierenden im Freigelände im Rahmen einer Führung zu verschiedenen Gebäuden des Museums einen Eindruck vom Leben, Wohnen und Arbeiten in der Lüneburger Heide im Zeitraum von 1550 bis 1950. Vorgestellt wurden die Gebäude von Verena Görke, die ebenfalls Landschaftsarchitektur und Umweltplanung an der LUH studiert und im Museumsdorf als Honorarkraft für Führungen tätig ist.
Nach einer Mittagspause stand die praktische Arbeit auf dem Programm. Mit Spaten und Arbeitshandschuhen ausgerüstet, machte sich die Gruppe auf den Weg zur Heidefläche des Museums. Bevor die Spaten zum Einsatz gebracht wurden, gab es für die Studierenden noch einen Abstecher zum Brümmerhof mit einem Vortrag über dessen vierhundertjährige Geschichte sowie einen Exkurs von Herrn Klein zu historischen Nutzgärten der Lüneburger Heide. Anschließend wurde die Entstehung der Kulturlandschaft Heide thematisiert.
Damit schloss der theoretische Teil ab und es ging zur Praxis über: dem Entkusseln – also dem Entfernen von aufwachsenden jungen Gehölzen wie Kiefern oder Birken – von einem Teil der Heidefläche. Zu Beginn hat Frau Kirsch-Stracke die Studierenden noch kurz in die Tätigkeit eingewiesen, woraufhin sich die Gruppe anschließend mit Schwung an die Arbeit machte. Das Ergebnis ist ein ansehnlicher Haufen entfernter Pflanzen und eine frisch gepflegte Heidefläche.
Während des Aufenthaltes im Museum konnten immer wieder Zusammenhänge zwischen den Inhalten des Studiengangs und dem im Museum Gesehenen hergestellt werden.
Ausgeklungen ist der Exkursionstag mit Bestimmungsübungen der in der Heide typisch vorkommenden Pflanzen sowie einem Abschlussgespräch, in dem die Studierenden sich über ihre Erfahrungen beim Entkusseln und zu etwaig aufgetretenen Fragen zum Museumsdorf austauschen konnten.