Kein schwarzes Loch in Sachen Trachten
Heute besuchte der Vorstand des niedersächsischen Trachtenkundeausschusses das Museumsdorf Hösseringen. Im Rahmen des eintägigen Treffens berieten der Leiter des Ausschusses, Michael Kablitz aus Lüchow-Dannenberg sowie die Vorstandsmitglieder Gunnar Heine aus Lüdersfeld bei Schaumburg, Christine Reinecke aus Embsen, Ann Kristin Riesner aus Hamburg sowie Jürgen Dreekmann aus den Vierlanden über die Aufgaben und innere Organisation des Ausschusses. Der Trachtenkundeausschuss betreut 138 Mitgliedsgruppen in Niedersachsen und hat in den vergangenen Jahren zudem die Unterstützung weiterer Gruppen, etwa in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Schleswig-Holstein, übernommen. „Wir haben uns auch für Gruppen aus anderen Bundesländern geöffnet“, so Michael Kablitz. Ihn und seine Mitstreiter erreichen regelmäßig Anfragen zum Thema Trachtenrekonstruktion und Textilgeschichte aus verschiedenen Regionen. „Oft auch aus dem privaten Bereich, wenn etwa in einer Familie historische Kleidung gefunden worden ist“, erläutert der Fachmann. In solchen Fällen kann der Ausschuss, der über weitreichendes Quellmaterial verfügt, Hilfestellungen geben, auf Literatur verweisen oder an die zuständigen Museen verweisen.
Auch das Museumsdorf Hösseringen verfügt über einen umfangreichen Fundus an historischen Textilien. Dennoch: „Hier in der Heide befinden wir uns in Sachen Trachten quasi in einem schwarzen Loch“, formuliert Michael Kablitz die Forschungs- und Fundlage in der Region. Nur wenige Trachten sind hier überliefert, anders als etwa im Wendland. Inzwischen setzt die Forschung über eine reine Trachtenkunde hinaus auf historische Kleidungsforschung, die Erkenntnisse zur materiellen und sozialen Kultur der ansässischen bäuerlichen Bevölkerung erbringt, wie die Übernahme städtischer Modeerscheinungen oder Kleiderordnungen, die bereits aus dem 16. Jahrhundert bekant sind. „Trachtenelemente“ sind in der Lüneburger Heide zumeist in Form von Hauben und Kopfbedeckungen überliefert. Davon konnten sich die Ausschussmitglieder bereits im Rahmen eines Seminars vor drei Jahren im Schloss Holdenstedt überzeugen, wo sie sie umfangreiche Haubensammlung in Augenschein nahmen. Der Kontakt nach Holdenstedt und Hösseringen besteht mittlerweile seit vielen Jahren und soll auch in Zukunft gepflegt werden.
Ein weiterer Diskussionspunkt der Ausschussmitglieder war die Abgrenzung ihrer Arbeit von nationalistisch oder rechts gesinnten Gruppierungen, die die Trachtenkunde für ihre ideologische Ausrichtung benutzen. „Davon distanzieren wir uns ganz klar“, so Kablitz. „Wir arbeiten mit vielen Menschen, auch im Ausland, zusammen und setzen auf inhaltliche Vielfalt und Offenheit.“
Auch das Museumsdorf Hösseringen verfügt über einen umfangreichen Fundus an historischen Textilien. Dennoch: „Hier in der Heide befinden wir uns in Sachen Trachten quasi in einem schwarzen Loch“, formuliert Michael Kablitz die Forschungs- und Fundlage in der Region. Nur wenige Trachten sind hier überliefert, anders als etwa im Wendland. Inzwischen setzt die Forschung über eine reine Trachtenkunde hinaus auf historische Kleidungsforschung, die Erkenntnisse zur materiellen und sozialen Kultur der ansässischen bäuerlichen Bevölkerung erbringt, wie die Übernahme städtischer Modeerscheinungen oder Kleiderordnungen, die bereits aus dem 16. Jahrhundert bekant sind. „Trachtenelemente“ sind in der Lüneburger Heide zumeist in Form von Hauben und Kopfbedeckungen überliefert. Davon konnten sich die Ausschussmitglieder bereits im Rahmen eines Seminars vor drei Jahren im Schloss Holdenstedt überzeugen, wo sie sie umfangreiche Haubensammlung in Augenschein nahmen. Der Kontakt nach Holdenstedt und Hösseringen besteht mittlerweile seit vielen Jahren und soll auch in Zukunft gepflegt werden.
Ein weiterer Diskussionspunkt der Ausschussmitglieder war die Abgrenzung ihrer Arbeit von nationalistisch oder rechts gesinnten Gruppierungen, die die Trachtenkunde für ihre ideologische Ausrichtung benutzen. „Davon distanzieren wir uns ganz klar“, so Kablitz. „Wir arbeiten mit vielen Menschen, auch im Ausland, zusammen und setzen auf inhaltliche Vielfalt und Offenheit.“