Sechs Wochen Museumsluft
Jakob Krahl absolvierte Praktikum in Hösseringen
„Hier passiert viel mehr, als man auf den ersten Blick sieht.“ Jakob Krahl aus Göttingen, weiß, wovon er spricht. Sechs Wochen lang hat der Student der Kulturanthropologie in Hösseringen Museumsluft geschnuppert und in dieser Zeit viele Arbeitsabläufe kennengelernt. „Ich wollte das Arbeitsfeld Freilichtmuseum kennenlernen, weil hier viele Themenbereiche bearbeitet werden“, erläutert er seine Beweggründe für die Bewerbung zum Praktikum im Museumsdorf. Und genau dies konnte er in Hösseringen auch tun. Neben der Erarbeitung einer Führung für Schulklassen recherchierte er im Archiv, in der Bibliothek und lernte das Magazin kennen. Zudem erhielt er einen Einblick in die Dokumentation und das Katalogisieren von Museumsexponaten. Inhaltlich beschäftigte er sich hauptsächlich mit dem Thema Zwangsarbeit in der Lüneburger Heide. Hierzu plant das Museumsdorf eine Ausstellung, für deren Vorbereitung noch viel zu tun ist. „Im Museum ergeben sich viele Zugänge zu einem Thema“, hat Jakob Krahl erfahren. „Mit einigen Objekten sind persönliche Erinnerungen und Erfahrungen verbunden, die ein Thema lebendig werden lassen. Hier ist eine gezielte Recherche über Bücher und Schriftquellen hinaus möglich.“ So hat er im Rahmen seiner Forschung auch Tagebucheinträge und Hofakten aus der Region studiert.
Neben der wissenschaftlichen Arbeit gehörte aber auch das praktische Anpacken zu seinen Museumserfahrungen. „Wir haben Zaunpfähle gerade gerückt und die Landmaschinen gereinigt und winterfest gemacht. Eben alles, was zu tun ist“, so der Student. An der Arbeit im Freilichtmuseum schätzt er insbesondere die vielen inhaltlichen Möglichkeiten sowie das Bildungs- und Mitmachpotential. In einem Jahr wird er seine Bachelorarbeit schreiben. Wie es dann weitergeht? „Museum – das könnte ich mir gut vorstellen“, fasst er zusammen.