Kartoffelernte und plattdeutscher Gottesdienst
Lilli, Matthes und Joris schwärmen für Kartoffelpuffer. Und für die nächste süße Mahlzeit habe sie sogar ihre eigenen Kartoffeln geerntet: Mit ihren Eltern waren sie am Wochenende im Museumsdorf Hösseringen beim Erntedankfest dabei und ließen es sich nicht nehmen, mit vielen anderen Kindern den kleinen Kartoffelacker beim Brümmerhof abzuernten. Seit zehn Jahren werden hier die roten Erdfrüchte „Laura“ angebaut, eine „robuste Sorte“, wie Museumswart Jarek Kosiello betont.
Ausgerichtet wurde das Erntedankfest in guter Tradition gemeinschaftlich vom Museumsteam und der Landjugend des Kreises Uelzen. Die wird in diesem Jahr unter anderem von Marten Eggers und Timo Beer aus Rosche vertreten, die die Gäste gleich beim Eingang mit Äpfeln aus eigener Ernte begrüßen und über ihre Arbeit informieren. „Solche Aktionen machen Spaß und stärken die Freundschaft. Wir sind für jeden offen“, sagt Marten und klaubt einen dicken roten Apfel aus seinem Korb. Nadine und Birthe, die ebenfalls für die Landjugend dabei sind, haben unterdessen im Kaffeezelt beim Brümmerhof alle Hände voll zu tun. Ein Tortenstück nach dem anderen wandert über den Tresen. „Die Kuchen haben wir alle selbst gebacken“, erzählen sie, das Geld soll für gemeinschaftliche Aktionen verwendet werden. Eine haben sie schon geplant: Zu Pfingsten soll es an die Ostsee gehen.
Den Erntedankgottesdienst im Brümmerhof hielt in diesem Jahr Pastor Jörn Averbeck aus Gerdau. Mit Worten des Propheten Jesaja sprach er darüber, was es heute heißt, Gutes zu tun und welche Gesichter dies haben könnte. „Ich möchte Ihnen Lust darauf machen, Gutes zu tun“, sagte der Pastor, den den gesamten Gottesdienst auf plattdeutsch hielt. Auch gesungen wurde auf platt – und wer sich da nicht ganz textsicher war, sang trotzdem mit. Die Melodien waren ja bekannt.