Attraktive Hühner und Deutsche Riesen
Viele Besucher beim „Tag der Tiere“
Da staunten die beiden Bentheimer Schweine in ihrem Gatter nicht schlecht: Eine Geräuschkulisse wie auf dem Bauernhof hören sie ja nicht so oft im Museumsdorf Hösseringen. Am Sonntag allerdings war zum „Tag der Tiere“ eingeladen und ein buntes Gewirr aus Schnattern und Krähen, Gackern und Wiehern erfüllte den Dorfplatz. Unter den großen Eichen fühlten sich Puten und Gänse, Hühner, Enten und die kleinen
Quessont-Schafe sowie jede Menge Besucher sichtlich wohl. Organisiert wurde dieser Tag nun schon zum vierten Mal gemeinschaftlich vom Museumsdorf und den Geflügelzuchtvereinen Uelzen und Bad Bevensen sowie dem Kaninchenzuchtverein Uelzen. Hans-Jürgen Drögemüller, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins Bad Bevensen, hatte viele Fragen zu beantworten. „Schon seit einigen Jahren interessieren sich Menschen verstärkt dafür, Tiere in kleinerem Maßstab wieder selbst
zu halten. Gerade Hühner sind sehr gefragt“, konstatierte er.
Auch Karin Molthan kam mit einem entsprechenden Anliegen ins Museumsdorf: „Ich möchte nach Rodeländern fragen“, erzählt sie. Diese Rasse hat sie als Kind bei den Großeltern kennengelernt und möchte sie nun ihrer Tochter empfehlen. „Hühner sind wieder attraktiv“, sagt sie, „Viele Menschen auf dem Land möchten ihre eigenen Eier erzeugen. Aber sie haben auch gemerkt, dass Hühner besondere und kluge Tiere
sind.“
Neben den Kröllwitzer Puten, die allerdings nicht in Kröllwitz, sondern in Thüringen erzürntet wurden, ziehen Hans-Jürgen Drögemüllers Toulouser Gänse die Blicke auf sich. „Diese großen und schweren Gänse wurden besonders wegen des Schmalzes gezüchtet“, weiß der Fachmann. „Früher war Gänseschmalz wichtiger als Butter, denn es konnte lange in Kruken gelagert werden.“ Und während die kleinen, ursprünglich aus Amerika stammenden Cayuga-
Enten leise schnattern, stoßen die Perlhühner schrille Laute aus. „Perlhühner sind sehr aufmerksam. Sie warnen vor Greifvögeln und früher glaubten die Menschen, dass sie mit ihren Schreien auch Ratten vertreiben“, weiß Hans-Jürgen Drögemüller. Sein Kollege Matthias Behn vom Uelzener Verein verweist auf die schwanzlosen Hühner. Sie erhielten ihren Namen nach dem Volk der Araukaner in Südamerika, vom dem aus sie erstmals nach Europa gebracht wurden.
Andreas Kyek von den Rottis Suderburg hat seine Maschine vor dem Tor gelassen und freut sich mit Töchterchen Jodie über die schnatternde Schar. „Unsere Kinder sehen nicht oft Tiere, obwohl wir auf dem Land leben“, meint Mama Kerry Shopland. Da hat es Joost Sopniewski aus Hansen besser: Der Achtjährige ist das jüngste Mitglied des Uelzener Kaninchenzuchtvereins. Seit er im Vorjahr zum Geburtstag einen „Deutschen Riesen“ bekam, hat ihn die Liebe zu den kuscheligen Langohren gepackt. „Ich habe jetzt schon 26“, erzählt er und zeigt auf seine Blauen Wiener.
Nebenan drehen die Ponys mit kleinen Reitern ihre Runden, die Fjordpferde bewegen den Göpel und am Basteltisch entstehen lustige Tiermasken.