Ein großes Dankeschön an die Fielmann AG
Im Jahre 1860 war sie brandneu – und heute erzählt sie im Museumsdorf Hösseringen aus der Vergangenheit. Eine alte Ladeneinrichtung ist derzeit Bestandteil der Sonderausstellung zum Einzelhandel in der Lüneburger Heide. Sie ermöglicht einen lebendigen Blick auf einen Teil der Geschichte unserer Region. „Um unsere Ausstellungen anschaulich und lebensnah gestalten zu können, brauchen wir Exponate aus der Region“, sagt Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm. Doch nicht immer sei das Museum aus
eigener Kraft in der Lage, Objekte für Ausstellungen herzurichten oder die finanziellen Mittel für die Restaurierung aufzubringen. Für derartige Projekte sei man auf die Unterstützung von Dritten angewiesen. Auch der Schrank und Tresen waren vor der Fertigstellung der Sonderausstellung nicht in vorzeigbarem Zustand. Restauriert werden konnten sie mit Unterstützung der Fielmann AG, die 3200 Euro zur Verfügung stellte. Dafür dankte der Museumsleiter jetzt, nach dem Ende der ersten
Ausstellungssaison, dem Leiter der Uelzener Fielmann-Niederlassung, Michael Bergbauer, und Jürgen Ostwald, der als Betreuer der Museumsförderung innerhalb der Fielmann AG die Finanzspritze möglich gemacht hatte. „Der Kontakt zum Museumsdorf Hösseringen ist über das Stadtmuseum Uelzen im Schloss Holdenstedt zustande gekommen“, erzählt Jürgen Ostwald. Etwa 150 Museen in ganz Deutschland mit Schwerpunkt Norddeutschland werden von seinem Unternehmen gefördert, insbesondere jene, die kaum einen eigenen Anschaffungsetat aufweisen können. So habe man dem Museum Schloss Holdenstedt beim Ankauf früher Arbeiten des Uelzener Malers Georg Wolf geholfen. Aber auch die Bestandspflege in den Museen liegt Jürgen Ostwald am Herzen – und das war der Anknüpfungspunkt für das Museumsdorf Hösseringen. „Es ist wichtig, unsere Kulturgeschichte zu kennen. Dazu brauchen wir unsere Museen. Sie zu unterstützen, gehört zur Philosophie unseres Hauses“, so Ostwald.
Die Ladeneinrichtung, ein Herzstück der Ausstellung, wurde um 1860 gebaut. Im Tresen befindet sich ein Schlitz zum Einwerfen von Münzen. Für das Geldwechseln musste die darunter befindliche Schieblade aufgeschlossen werden. „Für die Ausstellung wurden fehlende Holzteile und die Farbfassungen ergänzt“, erläutert Museumsleiter Dr. Brohm. Zuletzt seien die Möbel auf dem Hof Harms in Seedorf für die Hofwerkstatt genutzt worden. „Eine Schublade enthielt sogar noch Waren aus dem Laden, es handelte sich um Glaszylinder für Petroleumlampen“, so Brohm. Für die Ausstellung kombinierte das Museumsteam den großen Schrank mit einem Möbelstück für Schüttgüter, in dem früher beispielsweise Buchweizen oder Hafergrütze gelagert wurden. Dieses Möbel stammt aus dem Einzelhandelsgeschäft von Peter Maack in Bardowick. Neben der Herrichtung für Ausstellungszwecke dient die Restaurierung von Exponaten natürlich auch dem dauerhaften Erhalt als Teil der Museumssammlung. Auch hier hat das Museumsdorf ständig Bedarf. „Wir werden uns auch künftig in Hösseringen engagieren“, versprach Jürgen Ostwald zum Abschied – und Dr. Brohm hat auch schon ein Projekt im Auge.