Nutzpflanzen in der Lüneburger Heide
Stängel, Ähre, Blatt und Blüte
Eine Themenführung mit Dr. Rüdiger Lutz Klein zum Thema „Stängel, Ähre, Blatt und Blüte –Nutzpflanzen in der Lüneburger Heide“ findet am morgigen Freitag, dem 27. Mai von 15 bis 17 Uhr im Museumsdorf Hösseringen statt.
Die meisten Menschen auf dem Land besaßen in historischer Zeit ein umfangreiches Wissen über die Nutzungsmöglichkeiten von Pflanzen. Dieses Wissen ist im Zeitalter von Fertiggerichten,
„Fast-Food“ und der jederzeit zur Verfügung stehenden Fülle an frischem Obst und Gemüse aus aller Welt erheblich zurückgegangen. Erst in jüngster Zeit erinnert man sich besonders in den Großstädten wieder daran, wie förderlich für Leib und Seele der Eigenanbau von Gemüse und Kräutern ist. Neue Formen der Gartenkultur entwickeln sich – z.B. der Mietgarten inklusive Saatgut- und Pflanzenbelieferung. Hier verbringt man seine Freizeit und baut eigenes Gemüse an.
Die Existenz der Menschen in den ländlichen Gebieten der Heide hing in hohem Maße von einigen wichtigen Pflanzen ab. Lein wurde als Faser- und Ölpflanze genutzt. Ohne Roggen, Buchweizen und Hafer hätten viel weniger Menschen in der Heide ausreichend ernährt werden können. Kohl und Rüben wurden als Gemüse gelagert und im Winter, wenn kein frisches Gemüse vorhanden war, zu vitaminreicher Kost verarbeitet. Liebstöckel und viele andere Kräuter dienten als bereicherndes und verdauungsförderndes Gewürz, darüber hinaus wurden die unterschiedlichsten Kräuter bei Verletzungen und Krankheiten zur Förderung von Heilungsprozessen genutzt.
Dr. Rüdiger Lutz Klein stellt einige dieser Pflanzen im Rahmen eines Rundgangs über das Museumsgelände vor und beschreibt ihre historische Bedeutung sowie ihren biologischen Hintergrund.