Eitler Puter, Blaue Wiener und Lämmchen Hopp
Museumsdorf Hösseringen lud zum „Tag der Tiere“
Einen ganzen Tag im Museumsdorf verbringen und mit seinen Zieheltern Vincent und Marlow Friedrichs spielen durfte das Lämmchen Hopp am Wochenende. Das kuschelige schwarz-weiße Lämmchen ist nämlich erst wenige Wochen alt und wurde als „Flaschenkind“ aufgezogen. „Seine Mutter hatte keine Milch“, erzählen die beiden Jungs aus Schafwedel, und deshalb durften sie es zum „Tag der Tiere“ mit ins Museumsdorf nehmen und dort betreuen. Neben ihrem Ziehkind haben sie auch noch Hühner mitgebracht, denn bei den Beiden zuhause werden neben den sechs
Schafen auch alte Geflügelrassen gezüchtet. Für den Tag im Museumsdorf hat Vincent seine Orpington Hühner mitgebracht, eine besonders große, robuste Rasse. „Sie sind sehr ruhig und zutraulich“, erzählt er stolz.
Weniger ruhig ist dagegen der große Puter, den Hans-Jürgen Drögemüller, 1.Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins Bad-Bevensen, an diesem Tag einige Male einfangen muss. Ihn zieht es immer wieder zu den großen blanken Fenstern des Eingangsgebäudes, die er ungeachtet der
Besucherschar ringsum regelmäßig ansteuert.
„Er ist ein bisschen eitel und spiegelt sich gerne in den Scheiben“,
schmunzelt Drögemüller und lotst das große Tier geduldig zurück ins
Gatter. Neben dem Putenpaar haben die Züchter aus den Landkreisen
Uelzen, Celle und Lüchow-Dannenberg Tiere vieler verschiedener Rassen
mitgebracht, so Landenten und Lockengänse, Perlhühner und Tauben. Die
Stars bei den Kindern sind neben den Pommerngänsen mit ihren munteren
Gösseln jedoch die flauschigen Kaninchen. Besonders der mächtige „Blaue
Wiener“, der eigentlich grau ist, gefällt den kleinen Gästen, denn er
lässt sich geduldig streicheln und sogar von neugierigen Hunden nicht
aus der Ruhe bringen. Auch Meta und Alma aus Hamburg nutzen die
Gelegenheit, um das fast hasengroße Tier näher kennenzulernen. „Er ist
ganz weich und warm“, merken sie beim vorsichtigen Berühren. „Zuhause
gehen wir öfter in den Zoo“, erzählen die Mädchen, aber wenn sie in
ihrem Ferienhaus in der Heide sind, dann lernen sie die heimischen
Tierarten kennen. „Viele Kinder kennen das gar nicht mehr“, erzählt
Otto Winarske, der mit seinen Kollegen vom Uelzener Kaninchenzuchtverein
gekommen ist und internationale Gäste mitgebracht hat: Neben den
Wienern gibt es Japaner zu sehen und die kleine Rasse Marburger Feh.
Über
das Hähnekrähen, Blöken und ab und an ein aufgeregtes Bellen regt sich
an diesem Tag jedenfalls niemand auf, denn die Besucher sind ja
schließlich gekommen, um die Tiere hautnah erleben zu können. „Wir sind
mit der Resonanz sehr zufrieden“, fasst es Hans-Jürgen Drögemüller
zusammen. „Viele Besucher fragen sehr konkret nach, denn sie möchten
selbst Tiere halten oder sich hier bei uns Tipps und Hinweise holen.“
Deshalb haben sich die Züchter dazu entschlossen, im Rahmen des Treffens
für Oldtimerlieferwagen am Sonntag, dem 12. Juni einen kleinen Markt
für Geflügel, Kaninchen und Kleintiere abzuhalten. Der Markt wird im
Rahmen des Aktionstages von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr stattfinden.