Von Riesen, Teufeln und schwarzen Cemani
Besucherandrang beim „Tag der Tiere“
Greta aus Uelzen haben es die Kaninchen angetan. Die Fünfjährige ist nicht zum ersten Mal im Museum, aber so viel quirliges Hoppeln, Watscheln, Flattern und Flügelschlagen hat sie hier noch nicht erlebt. Konzentriert schiebt sie gelben Löwenzahn und grüne Grashalme in den Käfig, wo sie ihr vom grauen Riesen-Kaninchen ganz ungeniert aus der Hand gezupft werden.
Für Benno Finck aus Holxen dagegen ist der tägliche Umgang mit Tieren längst nichts Neues mehr, denn der 11-Jährige ist schon selbst Züchter. So war er besonders stolz, seine Hühner beim „Tag der Tiere“ im Museumsdorf Hösseringen präsentieren zu können. Rabenschwarze Hühner nebst Hahn der Rasse „Cemani“ hat der Suderburger Schüler, der sich stolz Jungzüchter nennen darf, mitgebracht. Auf die Frage, ob die Eier der Schwarzen denn auch schwarz aussehen, weiß er professionell Antwort:
„Natürlich nicht“.
Mehr als 500 Besucher machten sich am Wochenende auf den Weg ins Museumsdorf, um die gemeinschaftliche Ausstellung der Geflügelzuchtvereine sowie des Kaninchenzuchtvereins aus Bad Bevensen, Uelzen, Celle und Lüchow-Dannenberg zu besuchen. „Wir freuen uns, dass wir hier, passend zum Thema des Museumsdorfes, Tiere alter Rassen zeigen können“, so Hans-Jürgen
Drögemüller, Vorsitzender des Bad Bevenser Vereins. Aber auch neuere Züchtungen hatten die Organisatoren dabei, beispielsweise verschiedene Zwergrassen, die gezielt für kleinere Grundstücke gezüchtet werden. Zu bestaunen waren Puten und Perlhühner, Enten und Gänse mit ihren Gösseln sowie große und kleine Kaninchen vieler Rassen.
Neben den pechschwarzen Cemani zogen die Hühner der Rasse La Fleche von Benno Finck
die Blicke besonders auf sich. Sie werden auch Teufelshühner genannt, da sie statt eines gezackten Kammes zwei Hörner auf dem Kopf tragen.
Viele Züchter sind „aufs Huhn“ gekommen, weil sie ihre eigenen Eier von Tieren, denen es gut geht, konsumieren wollten. „So lernt man sich kennen und dann wird mehr daraus“, weiß Erika Kien aus Oldenstadt. Sie kam mit ihren Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg nach Uelzen und die erste Freude nach der Flucht war der eigene kleine Garten, in dem die eigenen Tiere laufen durften. Mitgebracht hat sie Zwergyokohama, die sie seit 1991 züchtet.