Ländliches Wohnen und Arbeiten im 16. Jahrhundert
Themenführung mit Dr. Ulrich Brohm
„Ländliches Wohnen und Arbeiten im 16. Jahrhundert“ ist der Titel der Themenführung, zu der das Museumsdorf Hösseringen am Freitag, dem 12. Juni von 15 bis 17 Uhr einlädt.
Anhand eines Rundgangs durch die Ausstellung im Haus aus Oldendorf/Luhe von 1596 wird Museumsleiter Dr. Ulrich Brohm einen Überblick über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im 16. Jahrhundert geben.
Das 1596 erbaute Kleinbauernhaus aus Oldendorf/Luhe ist eines der bedeutendsten ländlichen Baudenkmale aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg im nördlichen Niedersachsen. Im Rahmen der dortigen Ausstellung wird die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner in die
Agrargeschichte des sogenannten „langen 16. Jahrhunderts“ einbettet. Am Beispiel der 1596 gegründeten Kleinbauernstelle lassen sich die ökonomischen, sozialen und politischen Veränderungen darstellen, mit denen die Landbevölkerung während dieser Epoche konfrontiert wurde. Aspekte wie Agrarkonjunktur und Bevölkerungswachstum, Anwachsen der klein- und unterbäuerlichen Schichten, Eingriffe des sich formierenden Territorialstaates sowie die daraus resultierenden Veränderungen innerhalb des Dorfes bzw. im Verhältnis zwischen Bauern, Grundherren und Landesherr können anhand des Gebäudes vermittelt werden. Dadurch erhalten die Museumsbesucher außerdem eine Einführung in die Agrarverfassung, die bäuerlichen Produktions- und Wirtschaftsbedingungen und die soziale Gliederung der ländlichen Bevölkerung in der Zeit vor den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts.
Das Kleinbauernhaus von 1596 aus Oldendorf (Luhe) ist nicht nur ein wichtiges Dokument der Architekturgeschichte, sondern steht zudem für eine Epoche der Agrargeschichte, die in anderen Freilichtmuseen selten dargestellt wird.