Rauchzeichen im Museumsdorf
Gestern haben wir Köhlerfest gefeiert. Wir hatten richtig Glück mit dem Termin, denn pünktlich um vier Uhr in der Nacht zuvor war das Holz im Meiler durchgeglüht und die Holzkohle fertig. Unsere beiden „Köhler“, die Archäologen Arne Paysen und Christopher Zlotos konnten den Moment so genau bestimmen, weil seit genau diesem Zeitpunkt kein Rauch mehr aus dem Meiler drang.
Mit der rußigen Ausbeute sind wir sehr zufrieden: Das Holz ist im Gegensatz zum vergangenen Jahr vollständig durchgeglüht, eine bis eineinhalb Tonnen Holzkohle Ertrag werden wir haben.
Es ist übrigens sagenhaft, was ein Fachmann an einem Stückchen Holzkohle alles ablesen kann, hier Arne Paysen mit einem Stück, das von einem Baum stammt, der zwölf Jahre alt geworden ist und mit der Kettensäge gefällt wurde. Aber ein Stück Holzkohle sagt noch viel mehr aus: zum Beispiel, wie die Menschen zur Zeit, als es geschlagen wurde, den Wald bewirtschafteten.
Heute ist das alte Handwerk in Europa nur noch vereinzelt anzutreffen, ein Zentrum der Köhlerei befindet sich auf dem Balkan. Dort wird allerdings mit gemauerten Meilern gearbeitet, wie sie schon Plinius um 70 nach Christus für den Mittelmeerraum beschrieben hat.