
Sie hat für das eine oder andere Schmunzeln gesorgt und bei manchem Empfänger anfangs auch für Irritation: Unsere „Venus von Oldendorf“ zierte die Einladungen für die Einweihung der neuen Ausstellung im Haus Oldendorf, die wir heute eröffnet haben. Es hat aber alles seine Richtigkeit: Die leicht bekleidete Dame ist auf einer sogenannten Fensterbierscheibe abgebildet, von der bei der Umsetzung des Gebäudes aus Oldendorf im Landkreis Lüneburg nach Hösseringen ein Stückchen gefunden worden ist.
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Dr. Ulrich Brohm, Dr. Kathrin Höltge vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Vorsitzende des Museumsvereins, Jörg Hillmer und der Präsident der Klosterkammer Hannover, Hans-Christian Biallas. |
Solche Scheiben wurden nach norddeutscher Sitte bei der Einweihung eines neuen Hauses geschenkt. Die Einweihung von Haus Oldendorf fand im Jahre 1596 statt!
Nun ist unsere Venus natürlich auch ein Exponat in der neuen Ausstellung „Ländliches Wohnen und Arbeiten im 16. Jahrhundert“, in der die Geschichte der Landwirtschaft in dieser Zeit dargestellt wird. Der Anstieg der Bevölkerung führte damals zu hohen Anforderungen an die Landwirtschaft, der in der Lüneburger Heide insbesondere mit der Erschließung neuer Flächen Rechnung getragen wurde. Der Dreißigjährige Krieg beendete diese recht wohlhabende Zeit auf furchtbare Weise.
Ein zweiter Aspekt der Ausstellung ist die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner – vom Beginn an bis in die 50er Jahre, als es noch bewohnt war.
Wir vom Museumsdorf hatten zum ersten Mal zu Beginn der 80er Jahre mit Haus Oldendorf zu tun. Das Gebäude stand unter Denkmalschutz, wurde von den Eigentümern aber nicht mehr genutzt. Damals fiel der Entschluss, es nach Hösseringen zu holen. Bis es soweit war, vergingen aber noch Jahre.
2004 waren endlich die Mittel für die Umsetzung zusammen und nun, nach weiteren zehn Jahren ist endlich auch die Ausstellung fertig geworden. Wir werden an dieser Stelle noch Details daraus vorstellen.