Vögelchen und Barbieschuh
Die Vorbereitungen für die neue Ausstellung im Haus Oldendorf laufen derzeit auf Hochtouren. Das Haus stammt aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg und ist eines der wichtigsten niedersächsischen Denkmale aus der Zeit um 1600. Als es an seinem originalen Standort abgebaut worden ist, wurde auch eine Ausgrabung durchgeführt. Dabei fanden sich zahlreiche Zeugnisse der ehemaligen Bewohner, die irgendwann auf den Boden gefallen und durch die Dielenspalten gerutscht sind.
Kleine Dinge wie Knöpfe, Schnallen oder Münzen, jede Menge Scherben und sogar ein Schuh und ein Holzkegel.
Was für die Bewohner, die ihre Sachen nicht wiederfanden, vermutlich ein Ärgernis gewesen ist, war ein Glück für die Ausgräber. Denn für sie ist mit den Funden das Gebäude auf ganz besondere Art lebendig geworden. All die Gegenstände sprechen über ihre Zeit in einer Weise, wie es keine Urkunde und kein Buch je könnte.
Menschen haben sie in den Händen gehalten, sie hergestellt, mit ihnen gearbeitet – und mit ihnen gespielt. Im Haus Oldendorf sind nämlich viele Kinder aufgewachsen und auch ihnen sind Spielsachen abhanden gekommen und unter dem Fußboden gelandet. So wie das kleine Keramikvögelchen, das wohl aus der Zeit um 1900 stammt. Auch die roten Barbieschuhe fanden sich unter den Dielen und wurden inventarisiert. Ob sie den kleinen Mädchen im 16. Jahrhundert auch gefallen hätten? Vermutlich…