Elefantengras aus Afrika
… ist ja nicht gerade das typische Dachdeckungsmaterial in der Lüneburger Heide. Hier haben wir es aber einmal ausprobiert. Das kleine Häuschen ist eine Wächterhütte aus der Zeit um 1830. Solche Häuschen wurden früher auf der Bleiche aufgestellt, um die zum Bleichen ausgelegte Wäsche zu bewachen. Sie wurden von Paaren, die sonst keine Bleibe hatten, aber auch gerne mal zu anderen Zwecken aufgesucht.
Wir haben die Hütte vor etwas 15 Jahren als Versuchsobjekt mit südafrikanischem Elefantengras gedeckt, weil dieses Material von den Weichdachdeckern damals als optimal haltbares Weichdach empfohlen wurde. Man hielt es für haltbarer als Reet. Für uns war es ein Versuch ein Dachdeckungsmaterial zu verwenden, das aussieht wie Reet oder Stroh, jedoch haltbarer ist, so dass die Bauunterhaltung des Museumsdorfes reduziert werden kann.
So recht zufrieden sind wir mit dem Erhaltungszustand allerdings nicht, abgesehen davon, dass das Elefantengras von Afrika angeschifft werden muss, was unter ökologischen Gesichtspunkten ja auch nicht sinnvoll ist.
Die Dachneigung des Gebäudes ist allerdings sehr flach – und das ist ein ganz wesentlicher Punkt für die Haltbarkeit eines Weichdaches. Dies kann dazu beigetragen haben, dass das Elefantengras hier bereits stark im Vergehen begriffen ist – ein Zeichen dafür ist der starke Moosbefall. Hinzu kommt, dass es sich hierbei um die der Witterung besonders ausgesetzte Westseite des Gebäudes handelt.
Fazit: Wir bleiben bei Stroh und Reet und lassen das Elefantengras bei den Elefanten in Afrika.