Hei ho, Hei ho
Was haben Gartenzwerge eigentlich im Museumsdorf zu suchen? Mal davon abgesehen, dass sich an den putzigen Gesellen die Geister scheiden – die einen finden sie einfach nur abartig, die anderen lieben sie – bevölkern Zwerge und Wichtel die europäische Märchen- und Sagenwelt wie kaum ein anderes Wesen. Von allen Dämonen und Elementargeistern sind Zwerge den Menschen am nächsten. Der Zwerg verfügt über Schlauheit und Weisheit, die ihn unbesiegbar erscheinen lässt und seine geringe Größe spielend überbrückt. Zwerge sind außerdem fleißig und arbeiten hart und nach strengen Regeln. Allerdings entzieht sich der Zwerg gerne der Beobachtung, ja er liebt das Versteckspiel.
Sein Verhältnis zu den Menschen ist nicht einfach. Einerseits helfen Zwerge Menschen, die in Not geraten sind, im Verborgenen. Werden sie aber entdeckt, verschwinden sie. Andererseits gelten Zwerge auch als boshaft und rachsüchtig, als verschlagen und gierig. Hier auf dem Bild von Alexander Zick (1845 – 1907) ist beispielsweise der Zwerg aus „Schneeweißchen und Rosenrot“ dargestellt – und der war nicht besonders nett.
Mit einem Wort: Zwerge sind so interessant, dass sie es verdienen, in einer eigenen Ausstellung im Museumsdorf vorgestellt zu werden. Dem konnten wir uns nicht entziehen und haben unter dem Titel „Kleine vollbringen Großes“ eine Zwergenausstellung gestaltet.
Hier eine kleine Kostprobe aus der Sagenwelt der Lüneburger Heide
Das Heinzelmännchen zu Celle
Von den Herzögen residirte einst auch mal einer auf dem Schlosse zu Celle, der mit Kindern reich gesegnet war. Wenn nun die Kinder auf dem Rasenplatze vor dem Schlosse spielten, so gesellte sich gar oft ein kleines Männlein zu ihnen, welches ein prächtig Sammetkleid an hatte und ein Hütchen mit wallenden weißen Federn auf dem Kopfe trug; das gab den Kindern die hübschesten Spiele an und spielte auch gern selbst mit. Ließ sich aber ein Erwachsener sehen, so verschwand das Männlein, und niemand wußte, woher es gekommen und wohin es gegangen. … Quelle: www.sagen.at