Endspurt
Es sind nicht mehr ganz zwei Wochen bis zur Eröffnung unserer Sonderausstellung zum ersten Weltkrieg. Wir haben uns dazu entschlossen, die vielfältigen Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf eine ländlich geprägte Region darzustellen. Im Mittelpunkt stehen die Menschen und ihr Erleben des Kriegsalltags, der durch Trennung und Verlust, Versorgungsnöte und den Einschränkungen der Kriegswirtschaft, aber auch durch eine massive Durchhaltepropaganda geprägt war.
Militärbeständen, benutzt von dem Landwirt Peter Kruse in Bode, Landkreis
Uelzen, gehört dazu. Er wurde um 1918 gebaut oder erworben, Wilhelm Schulze, der
Inhaber der Bevenser Maschinenfabrik und des Standardwerkes Hannover berichtet
in seinen Lebenserinnerungen:
zurückgekehrt waren, fanden täglich große Auktionen von Pferden auf den
Kasernenhöfen statt. Häufig waren solche Auktionen zu gleicher Zeit an zwei
oder mehreren Stellen, um die vielen Pferde schnell abzustoßen. Sie wurden
oftmals zu Spottpreisen verkauft. Später stiegen die Preise etwas. Auch ich
habe für meinen Bedarf zwei Pferde gekauft. In der Vahrenwalder Heide,
ganz in der Nähe des Standardwerks, waren Hunderte, ja Tausende von
Militärfahrzeugen aufgefahren, und auch hier wurden täglich Auktionen dieser
Fahrzeuge abgehalten. Selbstverständlich wurde auch hierfür nur ganz wenig
bezahlt. Sehr gut erhaltene , zum Teil wenig benutzte Infanteriewagen, welche
neu M. 1.500.- gekostet haben, wurden für M. 30,- oder M 40,- verkauft“
Der Wagen wurde als eines der ersten Exponate in unsere große Ausstellungshalle transportiert, erst danach begannen wir mit dem Aufbau der Vitrinen. Denn an denen hätten wir den Wagen bestimmt nicht heil vorbei bekommen.