Lüneburger Stülper und Honigkappe
Gestern waren bei uns die Imker zu Gast. Der Kreisimkerverein unter der Leitung von Hermann Hilmer hatte zu einem Kurs „Bienenkorbflechten“ mit Wulf-Dieter Lau vom Bieneninstitut Celle eingeladen. Für Günter Gütling aus Berlin war es eine besondere Freude, dabei sein zu dürfen, denn er hatte schon seit drei Jahren versucht, einen Platz zu ergattern. Nun endlich konnte er nach Herzenslust mit langen Strohstengeln hantieren und nach und nach daraus einen runden Lüneburger Stülper formen.
In seiner Kleingartenkolonie in Berlin Lichterfelde wird demnächst Imkerfest gefeiert und dann möchte Günter Gütling zeigen, wo die Wurzeln des Imkerhandwerks liegen. Begonnen hat seine Liebe zur Imkerei allerdings ganz woanders: in Schweden, wo Günter Gütling in den 80er Jahren arbeitete. In dem Pfarrhaus, wo er lebte, wohnte damals auch ein alter Imker aus Polen, der Bienen hielt. Das faszinierte ihn so, dass er einen Lehrgang belegte und selbst mit der Imkerei begann. „So ging das los“, erinnert er sich.
Zurück in Berlin mochte er vom dem neuen Hobby nicht lassen, Möglichkeiten boten sich im Rahmen eines Schulprojektes und dann in der Öko-Kleingartenkolonie „Wildkraut“.
Die weiteste Anreise hatte Lotte Jüling-Pohlit: Sie kommt aus Frankfurt / Main und hatte einen hessischen Bienenkorb mitgebracht, der sich vom Lüneburger Stülper in seiner Form und der Öffnung unterscheidet.
„Bei diesen Körben wurden die Honigwaben mit der Honigkappe entnommen und gleich mitverkauft“, erzählt sie. Aus dem Grunde seien in ihrer Heimat zwar viele Körbe erhalten geblieben, jedoch so gut wie keine Kappen. Dem möchte sie nun abhelfen – indem sie selbst die Kappen herstellt. Lotte Jüling-Pohlit plant, die Hessischen Körbe anschließend im botanischen Garten in Frankfurt aufzustellen. Mit Bienen natürlich!