Das erste Osterlamm ist geboren!
Es ist klein, schwarz, wollig und unglaublich süß: Das erste Osterlamm unserer kleinen Heidschnuckenherde im Museumsdorf wurde gestern geboren. So zeitig im Jahr gab es hier im Museum noch nie Nachwuchs! Schäfermeister Jahnke aus der naheliegenden Ellerndorfer Heide, der unsere Schnucken im Sommer regelmäßig von ihrer Wolle befreit, kennt solch frühe Geburten in seiner großen Herde zwar, hier in Hösseringen aber ist es das erste Mal, dass bereis Ende Januar ein Lämmchen geboren wurde. Und das bei der schneidenden Kälte der letzten Tage! Das Mutterschaf hat sich einen geschützen Platz unter einer großen Kiefer gesucht und sein Lämmchen ganz ohne menschliche Hilfe zur Welt gebracht.
Heidschnucken sind wie alle Schafe rund 150 Tage, also etwa fünf Monate, tragend. Die Brunftzeit ist im September / Oktober, die Lämmer werden also in der Regel um die Osterzeit geboren. Sechs Mutterschafe und ein Bock gehören zu der kleinen Herde in Hösseringen, die seit nunmehr sieben Jahren die weiträumige Heidefläche des Freilichtmuseums pflegt – indem die Tiere das aufwachsende Heidekraut (und was sonst noch so hochwächst) abfressen. „Im vorigen Jahr hatten wir drei Zwillingspärchen“, erzählt mir Jarek Kosiello, der sich um unsere Tiere kümmert.
Er ist schon gespannt, wieviele Lämmer in diesem Jahr geboren werden. „Wenn ein Lamm die ersten 24 Stunden überlebt hat, dann wird es es schaffen“, weiß er. Wichtig für die Neugeborenen ist die erste Milch von der Mutter, denn diese enthält Substanzen, die das Immunsystem stärken. Das Lämmchen baut einen eigenen Immunschutz erst nach und nach auf.
Schnell füllt Jarek Kosiello noch die Futtertraufe mit frischem Heu auf und dann geht es durch den Schnee zur nächsten Baustelle: Das Museum durchläuft derzeit die zweite Runde in der Registrierung durch den Museumsverband für Niedersachsen und Bremen. Da gibt es noch einiges zu tun!