Roggenbrot sowie Hafer- und Buchweizengrütze wurden als Grundnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung in der Lüneburger Heide erst um 1800 durch die Kartoffel abgelöst. Der Getreideanbau spielte für die Höfe auch weiterhin eine wichtige Rolle, da Hackfrüchte wie Kartoffeln und Rüben zunächst nur in geringen, für den Eigenverbrauch gedachten Mengen angebaut wurden. Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entwickelten sich der Kartoffel- und Zuckerrübenanbau zur Belieferung der städtischen Zentren bzw. der 1883 gegründeten Zuckerfabrik in Uelzen.
Nach Erkundung des Kleinbauernhauses von 1648/1750 aus Bahnsen und seiner Geräteausstattung für die Getreideernte werden das Ausdreschen von Roggen mit Dreschflegeln, das Reinigen des Getreides mit der Staubmühle und das Mahlen mit der Handschrotmühle vorgeführt und selbst ausprobiert. Bei Bedarf können die Ausstellungen „Kraft zum Dreschen“ in der Scheune von 1763 aus Wieren und „Backen auf dem Lande“ im Backhaus von 1792 aus Katensen besichtigt werden, die über die Geschichte der Antriebskräfte in der Landwirtschaft bzw. das bäuerliche Brotbacken informieren.